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Wozu dient die Hundesteuer in Deutschland?

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Der Hauptzweck der Hundesteuer in Deutschland dient ordnungspolitisch der Erfassung der Anzahl von Hunden in der Gemeinde, im Bundesland und schließlich verteilt auf ganz Deutschland. Eine der Begründungen für die Erhebung ist die nötige Straßenreinigung zum Entfernen der ruchbaren Hinterlassenschaften vierbeiniger Begleiter. Für Kampfhunde wird sie wegen deren statistischer Gefährlichkeit in besonderer Höhe pro Bundesland und Kommune unterschiedlich erhoben.

Was ist unter der Hundesteuer in Deutschland zu verstehen?

Steuerrechtlich ist die Hundesteuer als ordnungspolitische Abgabe eingestuft. Wer einen Hund hält, erfüllt nach Ansicht der deutschen Gesetzgeber mehr als die Befriedigung seines allgemeinen Lebensbedarfs. Auch stellt die Haltung eines Hundes im Gegensatz zu anderer Tierhaltung ein wirtschaftliches und gesundheitliches Risiko für die Umwelt dar. Dass jeder Hund in die private Haftpflichtversicherung eingebunden ist, spielt für die Erhebung der Hundesteuer keine Rolle.

Auf andere Haustiere wird aktuell keine Steuer erhoben. Auch Hunde, die körperlich dem Kriterium für ein Kleintier entsprechen, sind in die Steuererhebung eingebunden. Selbst der best erzogene Hund ist Grund für Hundesteuer. Mit der jährlichen Abgabe spülen Hundebesitzer attraktive Steuergelder in die kommunale Kasse. Eine Gegenleistung muss die Kommune dafür nicht geben.

Gründe für die Hundesteuer in Deutschland

Hundehalter sollen durch die jährlich fällige Steuerpflicht von der Haltung zu vieler Hunde im Haushalt abgehalten werden. Gesetzgeber gehen davon aus, dass in großer Zahl eine Kontrolle einzelner Tiere nicht vollständig möglich ist. Sie möchten durch die beabsichtigte Beschränkung das Risiko von Sachbeschädigungen und Verletzungen anderer Gemeindebewohner minimieren. Vor allem werden folgende beiden Gründe genannt:

Straßenreinigung durch die Kommunen

Hundekot auf Straßen und Plätzen, in Parks und auf öffentlichen Wiesen ist ärgerlich. Verantwortungsvolle Hundehalter sammeln ihn auf. Um den Sauberkeitssinn auch der eher nachlässigen Hundebesitzer zu wecken, bieten viele Kommunen an den regelmäßigen Spazierwegen Entnahmeboxen für Hundekot-Beutel und Sammelbehälter für die eingesammelten Fäkalien an. Die Angebote werden auch allmählich immer besser angenommen.

Dennoch verbleibt eine Restzahl zurückgelassener Häufchen, die nicht nur übel riechen und Spaziergänger ärgern. Verrottender Hundekot lockt Aasverwerter an, die teilweise ansteckende Krankheiten auf Haustiere und Wildtiere übertragen können. Manche Wildtiere meiden eine Gegend, in der allzu viel Hundekot am Wegesrand oder auf freier Grünfläche liegen. Oft sind es seltene Arten, die durch den Weggang für den Erhalt des biologischen Gleichgewichts der heimischen Fauna fehlen.

Straßen- und Parkreinigung kostet die Kommune Geld für Personal, Reinigungsmaschinen und Hilfswerkzeuge sowie die Entsorgung der gesammelten Hinterlassenschaften. Dafür entschädigt die Gemeindesteuer in großen Städten nicht einmal vollständig, in kleinen Landregionen höchstens kostendeckend. Ebenfalls kommt über die Hundesteuer wieder Geld in die Kasse, das in die Instandhaltung und Erweiterung von Beutelboxen und Abfalleimern investiert wird.

Erfassung der Anzahl von Hunden in Deutschland

Hundehaltung ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Anders als in der Schweiz gibt es in Deutschland noch nicht die Pflicht für einen Hundeführerschein. Erst bei Beißvorfällen und Auffälligkeiten in der Öffentlichkeit können die Hundebesitzer zum Ablegen eines Hundeführerscheins verpflichtet werden. Besonders streng sind hier die Vorschriften pro Bundesland zur Haltung und Führung von Kampfhunden.

Die Hundesteuer als Gemeindesteuer soll auch eine Gegenmaßnahme zur wirtschaftlichen Sicherheit einzelner Gemeindemitglieder darstellen. Jeder angeschaffte Hund kostet Geld für Verpflegung, Gesundheitsversorgung und wohnliche Ausstattung. Bei sehr vielen Hunden im Haushalt ist diese Versorgung nicht artgerecht gewährleistet. Durchaus kann es dadurch zu sozialer Bedürftigkeit kommen, was Steuergelder kostet, statt sie in die kommunale Kasse einzubringen.

Ebenfalls in diesen Gedanken spielen gehäufte Fälle von Animal Hoarding (krankhafte Tiersammelsucht). Pro Bundesland verschlingen solche Fälle enorme Summen für die Tierheimaufnahme betroffener Tiere, die Reinigung der Haushalte – teilweise durch Kammerjäger – und die psychologische Betreuung der derart erkrankten Personen und Personengruppen. Dennoch ist allein die Steuererhebung kein Teil der Lösung für Probleme mit und um Hunde.

Unterschiede bei der Hundesteuer zwischen Stadt und Land

In einer Stadt fällt wegen der Einwohnerdichte und generell höherem Schmutzaufkommen auf Straßen und Plätzen hohe Gemeindesteuer an. Die Steuergelder werden für die Straßenreinigung und Instandhaltungsarbeiten verwendet. Gewerbliche Hundehaltung wie Zucht und Handel ist von der Hundesteuer ausgenommen. Ebenfalls zahlen Tierheime für aufgenommene Hunde keine Steuer, sondern bekommen Betreuungszuschüsse aus kommunalen Steuereinnahmen.

Auf dem Land können die Gemeinden eine Hundesteuer erheben, verzichten aber vereinzelt darauf. In Baden-Württemberg sind selbst die kleinsten Gemeinden zur Erhebung verpflichtet. Auch im Saarland ist eine Hundesteuer verpflichtend. Für Kampfhunde kann eine Gemeindesteuer als Kampfhundesteuer bis doppelt oder dreimal so hoch angesetzt werden wie für Hunde, die nicht in der Gefährlichkeitsliste geführt sind.

Zur steuerbefreiten Kategorie der Arbeitshunde zählen Rettungshunde, Schutzhunde, Wachhunde auf Höfen und auf Mehrgebäude-Grundstücken sowie Jagdgebrauchshunde. Weiterhin können Rentner eine Befreiung von der Hundesteuer nachweisen.

Diese Vorschriften müssen Hundehalter außerdem beachten

Viele Vorschriften zur Hundehaltung dienen dem Schutz der Menschen im Umfeld. Andere sollen finanzielle Risiken minimieren. Darüber hinaus sind artgerechte Tierhaltung und ausreichende Beschäftigung jedes Hundes Voraussetzung für ein glückliches Hundeleben. Gesetzlich ist jeder Hundehalter vor Anschaffung eines Hundes verpflichtet, seine Möglichkeiten der artgerechten Haltung, Pflege und Ernährung finanziell und persönlich zu prüfen.

Halterhaftung bedeutet, dass der Hundebesitzer seinen Hund so erziehen und halten muss, dass er dessen Verhalten jederzeit unter Kontrolle hat. Diese Kontrolle muss auch für Pflegepersonen möglich sein, bei denen der Hund vorübergehend untergebracht wird. Jedem Hundehalter empfiehlt sich hierfür der Besuch einer Welpenschule für die Grundsozialisierung und einer Hundeschule für Gehorsamkeits- und Verhaltenstraining.

In manchem Bundesland ist eine Hundehaftpflicht pro Hund vorgeschrieben. Sie kann bei den meisten Versicherern als Erweiterung der Hausrat- und privaten Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden. Leinenpflicht gibt es überwiegend in städtischen Regionen, teilweise auch in ländlichem Wohnraum. Kampfhunde müssen außerdem in öffentlichem Raum einen Maulkorb tragen. Mitreisene Hunde müssen stets in öffentlichen Verkehrsmitteln Maulkorb tragen, an der kurzen Leine bleiben und ohne eigenen Sitzplatz unter den Beinen der Hundebesitzer Platz nehmen.

Hundeführerschein als Voraussetzung für verantwortungsvolle Hundehaltung

Ein Hundeführerschein ist in Deutschland noch nicht verpflichtend. Allerdings kann er nach Beißvorfällen als gerichtliche Auflage vorgeschrieben oder für die Haltung von Kampfhunden zur Bedingung gemacht werden. In einigen Bundesländern muss ein Nachweis erbracht werden, der dem Hundeführerschein nahekommt.

Bei einer Prüfung wird in Theorie und Praxis der Gehorsam der Hunde unter Sondersituationen abverlangt. Trainiert wird dieses sichere Miteinander n einer Hundeschule. In Einzelfällen bieten die Kommunen für Absolventen des Hundeführerscheins Vergünstigungen auf die Hundesteuer an. Aber für die allgemeine Sicherheit empfiehlt sich mindestens der Sachkundenachweis nach § 11 TschG zum Wohl der gehaltenen Hunde und zur Sicherheit von Familie und Umfeld.

Trainingsgrundlage für Sicherheit im Umgang mit Hunden ist die Tierkommunikation. Dazu müssen unerfahrene Menschen erst einmal lernen, welche Signale ihres Hundes welches Verhalten ankündigen, anzeigen oder andeuten. Gähnende Hunde sind nicht zwangsläufig müde, sondern gestresst, Schwanzwedeln bedeutet bei hoher Frequenz extreme Aufregung statt entspannter Freude. Auch ohne die Pflicht lernen beim Besuch einer Hundeschule Hund und Mensch einander spaßig und intensiv kennen. Das verbessert die Sicherheit für Familie und Umfeld und schafft gleichzeitig für ein ganzes Hundeleben ein glückliches, gegenseitiges Verständnis und so fast immer eine entspannte Umgangssituation.

Fazit

Hundesteuer in Deutschland wird kommunal als Gemeindesteuer erhoben. Sie kann für Kampfhunde besonders hoch sein und für bestimmte Hundehaltergruppen erlassen werden. Verantwortungsvolle Hundehalter beachten nicht nur gesetzliche Auflagen, sondern gewährleisten ein entspanntes Hundeleben und sicheres Miteinander durch den Besuch einer Welpenschule und Hundeschule.

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