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Herausforderungen für Unternehmen durch das Bundesemissionsgesetz

Hier erfahren Sie was die Herausforderungen für Unternehmen durch das Bundesemissionsgesetz sind und wie Sie es zum Wettbewerbsvorteile nutzen können.

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Im Sommer 2021 wurde das Bundesemissionsgesetz in Deutschland geändert. Das Gesetz enthält Vorschriften, die Unternehmen beachten und einhalten müssen, z. B. CO2-Emissionen um 65 Prozent reduzieren. Vorher waren es 55 Prozent. Das bedeutet, dass bis Ende 2030 60 Millionen Tonnen CO2 von den Unternehmen in der Industrie eingespart werden müssen. Vorher waren es “nur“ 38 Millionen Tonnen. Das bedeutet, dass verschiedene Branchen in der Industrie vor großen Veränderungen und Herausforderungen stehen. Die Fertigungsbranche ist besonders vom Bundesemissionsgesetz betroffen, da in Fertigungshallen noch Koks, Diesel, Öl und Erdgas als Brennstoff verwendet werden. Dies sind alle fossile Brennstoffe und haben negative Auswirkungen auf die Umwelt. Auch die Rohstoffe-Industrie, die Stahlindustrie und die chemische Industrie sind von dem Gesetz betroffen. Im folgenden Text werden die neuen Herausforderungen näher beschrieben und wie sich Unternehmen auf die Änderungen vorbereiten können.

Herausforderungen für die Industrie durch das Bundesemissionsgesetz

In der Europäischen Kommission wird seit Juli beraten, wie Unternehmen bei der Umsetzung unterstützt werden können. Im Raum stehen sogenannte kostenlose CO2-Rechte, die ein Industrieunternehmen erhält. Hierbei könnten die Unternehmen einem Kompromiss zustimmen, wenn die CO2-Emissionen noch zu hoch sind. Ein CO2-Recht könnte z. B. beinhalten, dass die Unternehmen zustimmen, die maximalen CO2-Emissionen jährlich verringert werden müssen. Auf diese Weise möchte die Europäische Union die Industrieunternehmen vor Klimadumping schützen. Industrieunternehmen sollen auch Beihilfen erhalten, damit die CO2-Kosten nicht zu hoch ausfallen. Die Beihilfen orientieren sich nach der Branche, der Handelsintensität, der Bruttowertschöpfung und den fossilen Brennstoffen, die in der Fertigung verbraucht werden. Auf diese Weise können Industrieunternehmen bei den CO2-Kosten etwas entlastet werden. Trotzdem steht die Industrie vor verschiedenen Herausforderungen.

Industrie-Abgase - aus dem Artikel - Herausforderungen für Unternehmen durch das Bundesemissionsgesetz
Industrieemissionsrichtlinie – Umweltbundesamt.de

In den kommenden Jahren wird der Strom knapper und der Stromverbrauch weiter steigen. Dadurch werden die Stromkosten auch in den nächsten Jahren weiter ansteigen. Auch hier müssen Energieerzeuger den Stromverbrauch reduzieren. Die Solarenergie und Windkraft soll ausgebaut werden. Eine weitere Herausforderung sind die Kernkraftwerke, die ebenfalls stillgelegt werden. Erneuerbare Energien sind für das Bundesemissionsgesetz enorm wichtig. Allerdings wird es eine gewisse Zeit dauern, bis der Ausbau in der Solarenergie und Windkraft erfolgt ist. Netzentgelte können durch den Ausbau ebenfalls beeinflusst werden.

Neben den steigenden Kosten für Strom spielt die sichere Energieversorgung auch eine wichtige Rolle. Im Emissionsgesetz wurde auch festgelegt, dass erneuerbare Energien wie Solarenergie, Wind- und Wasserkraft ausgebaut werden sollen. Es wird schwierig, den Strombedarf von allen Industrieunternehmen zu decken. Hier kann es zu Lieferengpässen kommen. Insbesondere Fertigungsunternehmen, die durchgehend produzieren und fossile Brennstoffe verwenden, werden Probleme bekommen. Der Markt für erneuerbare Energien ist volatil und kann erheblich schwanken. Auch hier müssen Industrieunternehmen mit Einschränkungen rechnen, sowohl beim Strombedarf als auch bei der Versorgung. Es ist wichtig, dass Industrieunternehmen versuchen, sich auf die anstehenden Herausforderungen vorzubereiten.

Vorbereitungen für das Bundesemissionsgesetz

Industrieunternehmen sollten in den kommenden Wochen und Monaten Vorbereitungen treffen, um die Herausforderungen bewältigen zu können, die sich durch das Bundesemissionsgesetz ergeben.

  • Sicherstellung der Stromversorgung:

    Industrieunternehmen sollten für eine reibungslose Fertigung und Produktion eine gute Stromversorgung sicherstellen, damit es nicht zu unerwarteten Stillständen kommt. Als Erstes ist es wichtig, eine genaue Analyse der Fertigung durchzuführen und Prozesse bestimmen, die auf eine gute Stromversorgung angewiesen sind. Eine Stromversorgung, die schwankt, kann sich negativ auf verschiedene Prozesse und Abläufe auswirken. Wenn Sie einzelne Prozesse definiert haben, sollten im nächsten Schritt Maßnahmen für eine sichere Stromversorgung geplant und umgesetzt werden. Hierzu kann die Stromversorgung breiter oder ausgebaut oder die Energiespeicher vergrößert werden. Durch ein sogenanntes “Lastmanagementsystem“ haben Unternehmen die Möglichkeit, einzelne Abläufe oder auch Maschinen gezielt abzustellen, damit das Stromnetz entlastet und der Stromverbrauch niedrig gehalten wird.
    Unternehmen können sich auch dafür entscheiden, weitere Strom-Verträge mit anderen Stromanbietern abzuschließen, um den Strombedarf zu decken und bei Schwankungen reagieren zu können. Wenn Sie hier als Geschäftsführer Fragen haben, sollten Sie sich an einen Energieberater wenden, der Ihnen nötige Tipps und Hilfestellungen geben kann. In der Regel müssen Sie für den zusätzlichen Strom Einspeise-Punkte beantragen.
    In Notsituationen können Industrieunternehmen auch auf Notstromaggregate zurückgreifen. Auf lange Sicht können die Notstromaggregate jedoch nicht genutzt werden, da Emissionsschutz-Auflagen beachtet werden müssen. Unternehmen sollten hier auch den Austausch mit der Landesbehörde suchen.

  • Verbesserung der Energieeffizienz:

    Industrieunternehmen sollten versuchen, die Fertigung/Produktion energieeffizienter zu gestalten. Über 70 Prozent des Stromverbrauchs kommt von den Systemen, Anlagen und Maschinen. Durch eine erhöhte und verbesserte Energieeffizienz können Industrieunternehmen erhebliche Stromkosten einsparen. Dadurch wird auch automatisch die Stromversorgung entlastet. Im ersten Schritt sollten alle notwendigen Systeme, Maschinen und Anlagen bestimmt werden, die in der Fertigung zum Einsatz kommen, z. B. Elektroantriebe, Pumpen, Kälteanlagen, Kühlanlagen, Wärmepumpen, Lüftungsanlagen, Druckluftversorgung oder die Beleuchtung. Jetzt sollten Maßnahmen und Methoden geplant und entwickelt werden, die den Stromverbrauch der einzelnen Systeme und Bereiche reduziert und die Energieeffizienz verbessert.

  • Umstellung fossiler Brennstoffe auf Energieträger aus erneuerbaren Energien:

    Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Industrieunternehmen durchführen können, um fossile Brennstoffe auszutauschen. Eine Kesselanlage kann z, B. durch eine Wärmepumpe ersetzt werden. Eine Wärmepumpe erzeugt Wasserdampf oder Warmwasser durch Elektrizität. Bei der Auswahl der Wärmepumpe sollten Unternehmen jedoch darauf achten, dass die Leistungsfähigkeit zu den Fertigungsprozessen passt. Eine Wärmepumpe mit geringer Leistung könnte die Qualität in der Produktion beeinträchtigen. Industrieunternehmen haben auch die Möglichkeit, eine Kesselanlage mit Biogas zu betreiben. Hier müssen Sie sich als Geschäftsführer nur an den Strom- und Gasanbieter wenden, um von Erdgas auf Biogas zu wechseln.
    Eine weitere Alternative sind e-fuels wie z. B. Wasserstoff. Allerdings befinden sich viele e-fuels noch in der Anfangsphase und sind verhältnismäßig teuer. Der Transport und die Herstellung erzeugen höhere Kosten, wodurch sich Wasserstoff nicht in allen Bereichen rentiert. Fossile Brennstoffe erzeugen auch chemische und physikalische Reaktionen, die Industrieunternehmen bei Wasserstoff beachten müssen. Dies kann auch zu Problemen führen. Damit ein sicherer Betrieb und eine reibungslose Fertigung gesichert ist, sollten sich die Unternehmen an einen Energieberater wenden.

  • Aufbau einer Eigenstromversorgung:

    Industrieunternehmen können und sollten auch versuchen, selbst Energie für die Fertigung zu produzieren. Hier können Unternehmen Kraft-Wärme-Koppelung-Technik oder Photovoltaik-Anlagen nutzen, um Eigenstrom erzeugen zu können. Für Photovoltaik-Anlagen benötigen Unternehmen viel Platz, auf denen die Anlagen installiert und montiert werden können. Da es bei erneuerbaren Energien zu Schwankungen kommen kann, steht den Unternehmen bei einer Photovoltaik-Anlage in den Wintermonaten weniger Energie zur Verfügung. Industrieunternehmen aus der Fertigungsbranche sollten sich jedoch nach weiteren Alternativen umsehen, da durch Photovoltaik-Anlagen maximal fünf Prozent des Strombedarfes gedeckt werden können.
    Industrieunternehmen können sich auch für die Kraft-Wärme-Koppelung-Technik. Hierbei ist jedoch sehr wichtig, dass sie Bio-Erdgas beziehen, anstatt normales Gas. In den kommenden Jahren wird der Preis von Bio-Erdgas jedoch weiter steigen, da die Ressourcen immer weniger werden. Dadurch steigt der Preis auch schneller an. Auf langfristige Sicht sollten sich Industrieunternehmen für Photovoltaik-Anlagen statt für Kraft-Wärme-Koppelung-Technik entscheiden, da die Bio-Erdgas-Belieferung in den kommenden Jahren schwanken kann. Möglicherweise können Unternehmen in Zukunft Kraft-Wärme-Koppelung-Technik mit Wasserstoff betreiben. Dafür muss die Distribution/Transport für Wasserstoff aber noch ausgebaut werden.

Fazit zu den Herausforderungen durch das Bundesemissionsgesetz

Wie bereits erwähnt, wurde das Bundesemissionsgesetz im Juni 2021 beschlossen. Die Stromkosten für Industrieunternehmen werden in den nächsten Jahren stark ansteigen, da fossile Brennstoffe nach und nach von erneuerbaren Energien ersetzt werden, um die CO2-Emissionen zu reduzieren. Herausforderungen bestehen in Zukunft vor allem in der Sicherstellung des Strombedarfes, insbesondere Unternehmen aus der Fertigungsbranche, die fossile Brennstoffe als Energieträger nutzen. Unternehmen können auf unterschiedliche Weise auf die Herausforderungen reagieren und sollten Maßnahmen treffen. Fossile Energieträger sollten durch erneuerbare Energien oder innovative Technologien ersetzt werden, z. B. Bio-Erdgas oder E-Mobilität. Die Dampf- und Wärmeerzeugung sollte auf Elektroantrieb umgestellt werden. Wenn Industrieunternehmen die Möglichkeit haben, ist es auch sinnvoll, selbst Energie zu erzeugen, z. B. durch Photovoltaik-Anlagen. Um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, kann eine Energieberatung sinnvoll sein, in der Unternehmen Tipps erhalten. Außerdem werden Maßnahmen und Methoden entwickelt, die das Unternehmen dann umsetzen kann, um energieeffizienter wirtschaften zu können.

Auto-Abgase - aus dem Artikel - Herausforderungen für Unternehmen durch das Bundesemissionsgesetz
Saubere Luft – Bundesimmissionsschutzgesetz angepasst – Bundesregierung.de

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